„Für Textilreiniger und ihre Kunden wird ,WetCare‘ immer mehr zum Standard“

Gütersloh/Wiesbaden/Frankfurt am Main, 11. Juni 2016 Nr. 066/2016

25 Jahre Nassreinigung mit Miele und Kreussler: ein Doppelinterview

Das weltweit erste Nassreinigungsverfahren wird 25 Jahre alt: Was Miele und Kreussler 1991 gemeinsam präsentierten, ist heute aus der modernen Textilpflege nicht mehr wegzudenken. Über die Meilensteine, Trends und Perspektiven sprechen Jürgen Schäfer, Leiter Produktmanagement Wäschereitechnik bei Miele Professional, und Dr. Helmut Eigen, Geschäftsführer Textile Care bei Kreussler.

Herr Schäfer, Herr Dr. Eigen, was unterscheidet das heutige System „WetCare“ vom „Miele System Kreussler“ aus dem Jahr 1991?

Jürgen Schäfer: Damals wurde die Nassreinigung vor allem als umweltfreundliche Alternative zur Vermeidung der vielfach kritisierten Lösemittel wahrgenommen. Heute wissen viele Textilreiniger noch eine ganze Reihe weiterer Vorteile zu schätzen, die „WetCare“ ihnen bietet, zumal auch immer mehr empfindliche Textilien gut waschbar sind. Auf die Geräte bezogen lag der Fokus 1991 auf einer speziellen Waschmaschine mit 190-Liter-Trommel, da wir anfangs davon ausgegangen waren, dass bei der Nassreinigung diese große Trommel höchstens zur Hälfte gefüllt sein durfte. Nach damaligen Erkenntnissen konnte nur damit die notwendige Mechanik erzielt werden, die für eine gute Reinigungsleistung bei maximaler Wäscheschonung notwendig war. Inzwischen haben wir unsere Trommeln und die Waschmechanik so weit optimiert, dass die Geräte sich zu 60 Prozent beladen lassen – und dies bei verbesserter Reinigungsleistung und noch besserer Schonung. Die Folge hiervon ist, dass wir heute „WetCare“-Programme für Maschinen ab 54 Litern Volumen anbieten können. Damit funktionieren diese in allen Waschmaschinen von Miele Professional.

Dr. Helmut Eigen: Neu ist auch, dass sich die Nassreinigung zunehmend im Bereich der Pflegeheimwäsche etabliert. Denn „WetCare“ ist erste Wahl, wenn es um wasserlöslichen Schmutz wie Speisereste, Fette oder Blut geht. Sie erfüllt zudem höchste Anforderungen an Sauberkeit und Hygiene, gepaart mit entsprechender Schonung für Wolle, Seide und Synthetik. Eines hat sich seit 1991 jedoch nicht geändert: dass Miele und Kreussler gemeinsam in  besonderer Weise für die gleichermaßen gründliche wie schonende Pflege von Kleidung steht, die früher als „nicht waschbar“ gekennzeichnet war. Dies war damals revolutionär und ist nach wie vor richtig.

Welche ganz konkreten Meilensteine gab es?

Dr. Helmut Eigen: Wir haben die Waschchemie kontinuierlich verbessert. Wesentliche Verbesserungen brachten uns zum Beispiel die neueren  Tensidformeln, mit denen sich Fette auch im Kaltwaschbereich viel leichter entfernen lassen. Heute kommen Enzyme zum Einsatz, wenn es um die Entfernung von pflanzlichen und tierischen Fetten geht – zum Beispiel bei Soßenflecken. Auch den Schutz der ursprünglichen Textilfarben haben wir immer weiter optimiert.

Jürgen Schäfer: Ein Meilenstein in der Verfahrens-Optimierung war sicher die Einführung der patentierten Miele-Schontrommel in der Waschmaschine und im Trockner. Deren Profil mit Waben- und Feinlochstruktur bringt maximale Vorteile im Bereich der Textilschonung und ist nach wie vor einmalig. Die entsprechende Wirkung wurde durch unabhängige Versuchsreihen des „wfk - Cleaning Technology Institute“ in Krefeld bestätigt. Natürlich hilft uns auch auf Verbraucherseite die steigende Nachfrage nach einfach zu pflegenden, also waschbaren Textilien, der sich die Textilhersteller nicht entziehen können. Das macht unser System für Reiniger noch attraktiver.

Worin besteht Ihrer Ansicht nach der größte Wettbewerbsvorteil des Systems „WetCare“?

Dr. Helmut Eigen: Unser System unterliegt keinerlei Gefahrstoffeinstufung, ist dermatologisch getestet und frei von allergieauslösenden Komponenten. So können Textilreinigungen, die mit WetCare arbeiten, sogar mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet werden.

Jürgen Schäfer: Weitere Vorteile unseres Systems liegen in der besseren Entfernung wasserlöslicher Verbindungen, der duftigen Frische der Textilien und der Möglichkeit, nass gereinigte Kleidung auch zu desinfizieren. Die gesamte Anlage kann mit wenig Aufwand installiert werden, denn Nassreinigung funktioniert auch ohne Dampfbeheizung und Wasserenthärtung. Außerdem müssen für diese Art der Reinigung keine der zahlreichen Auflagen erfüllt werden, die der Einsatz von Lösemitteln erfordert. Das bedeutet: Dem geringen Aufwand bei der Umstellung auf die Nassreinigung steht ein sehr breiter Anwendungsbereich für den Reiniger gegenüber – für nahezu alle Textilien, die er von seinen Kunden bekommt.

Wie unterstützen Sie Wäschereien, die mit „WetCare“ arbeiten?

Jürgen Schäfer: Wenn der Kunde dies wünscht, organisieren unsere Kollegen im Außendienst Schulungen für das Bedienpersonal, und bei Bedarf stehen sie natürlich auch nach der Inbetriebnahme mit Rat und Tat zur Seite. Das kann durch einen Wartungs- und Instandhaltungsvertrag festgelegt werden, bei dem in festgelegten Abständen die Maschinen überprüft und Verschleißteile ausgetauscht werden. Im Servicefall ist der Miele-Kundendienst mit derzeit etwa 160 eigenen Technikern in Deutschland schnell zur Stelle.

Ein Blick in die „Kristallkugel“: Welche Trends sehen Sie im Textilbereich? Und was bedeutet dies für die Zukunft von „WetCare“?

Jürgen Schäfer: Die Verbraucher reagieren immer sensibler auf Umwelteinflüsse. Außerdem werden immer mehr Gewebe als waschbar gekennzeichnet sein, wegen der schon erwähnten Anforderungen des Marktes, aber auch, weil die Textilindustrie immer mehr Auflagen hinsichtlich ihrer Produktionsprozesse bekommt. Wir bei Miele gehen daher fest davon aus, dass sich die Aufbereitung in wässrigen Systemen immer weiter verbreiten und Nassreinigung innerhalb der nächsten zehn Jahre zum Standard wird. Entscheidend dafür ist aber auch, dass die Textilpflegedienstleister die Vorteile der Nassreinigung ihren potenziellen Kunden gegenüber deutlich kommunizieren und für diese auch erlebbar machen. Hierzu wird Miele Professional seinen Beitrag leisten.

Dr. Helmut Eigen: Weil immer mehr Textilien bei niedrigen Temperaturen waschbar werden, ändern sich die Bearbeitung und die Anforderungen an Verfahren und Produkte. Wir haben uns schon entsprechend angepasst. In Waschmaschinen von Miele Professional kommt jetzt das neue LANADOL DRY Verfahren mit dem neuen Produkt LANADOL X-press zum Einsatz. Damit erzielen unsere Kunden ein noch besseres Resultat bei gleichzeitig erheblicher Verkürzung der Verfahrenszeiten – was wiederum die Produktivität deutlich verbessert.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Anwender unter Tel.: 0800/22 44 644, Fax: 0800/33 55 533 oder www.miele-professional.de

(903 Wörter, 6.727 Zeichen inkl. Leerzeichen)

Über das Unternehmen: Miele ist der weltweit führende Anbieter von Premium-Hausgeräten für die Produktbereiche Kochen, Backen, Dampfgaren, Kühlen/Gefrieren, Kaffeezubereitung,  Geschirrspülen, Wäsche- sowie Bodenpflege. Hinzu kommen Geschirrspüler, Waschmaschinen und Wäschetrockner für den gewerblichen Einsatz sowie Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsgeräte für medizinische Einrichtungen und Laboratorien („Miele Professional“). Das 1899 gegründete Unternehmen unterhält acht Produktionsstandorte in Deutschland sowie je ein Werk in Österreich, Tschechien, China und Rumänien. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2014/15 rund 3,5 Milliarden Euro, wovon etwa 70 Prozent außerhalb Deutschlands erzielt werden. In fast 100 Ländern ist Miele mit eigenen Vertriebsgesellschaften oder über Importeure vertreten. Weltweit beschäftigt das in vierter Generation familiengeführte Unternehmen 17.740 Menschen, 10.350 davon in Deutschland. Der Hauptsitz des Unternehmens ist Gütersloh in Westfalen.

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Jürgen Schäfer, Leiter Produktmanagement Wäschereitechnik bei Miele Professional. 

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Dr. Helmut Eigen, Geschäftsführer Textile Care bei Kreussler. (Foto: Kreussler)

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