Staubsaugen mit oder ohne Beutel?

Nr. 085/2016

Sechs Fragen an Markus Miele

Für welche Variante man sich entscheide, hänge von den persönlichen Vorlieben ab, so Dr. Markus Miele, einer der beiden Geschäftsführenden Gesellschafter des gleichnamigen Hausgeräteherstellers. Hier stellt der Gründerurenkel die wichtigste IFA-Neuheit seines Unternehmens vor – und erklärt, was der Kauf eines Staubsaugers mit einer „Glaubensfrage“ zu tun hat.

Zur IFA 2016 präsentiert Miele seinen ersten beutellosen Staubsauger. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, Herr Dr. Miele?

Markus Miele: Ja, denn wir sind der festen Überzeugung, den Kunden mit unserem Blizzard CX1 ein Gerät bieten zu können, das dem Miele-Markenversprechen „Immer besser“ in jeder Hinsicht gerecht wird.

Mit Blick auf das beutellose Saugen sind Sie unter den namhaften Staubsaugerherstellern einer der letzten. Warum haben Sie so lange gewartet?

Als die ersten Geräte auf den Markt kamen, waren Reinigungsleistung und Bedienkomfort, vor allem mit Blick auf die Hygiene beim Ausleeren, völlig unzureichend. Aber natürlich haben wir registriert, dass die Anbieter der ersten Stunde Fortschritte erzielt haben und die Fangemeinde der beutellosen Staubsauger stetig gewachsen ist. Also haben unsere Ingenieure mit Nachdruck daran gearbeitet, die bauartbedingten Nachteile dieses Gerätetyps soweit wie möglich zu eliminieren. Und ich finde, dass uns das sehr gut gelungen ist.

Worin bestand ganz konkret die Herausforderung?

Um Staub und Luft voneinander zu trennen, wird die Luft in den meisten Staubsaugern ohne Beutel durch viele kleine Zyklone geleitet. Entsprechend viele Luftumlenkungen sind erforderlich, was vergleichsweise laut ist und viel Leistung schluckt. Zudem ist eine Regulierung der Saugleistung oft unmöglich, da sogenannte Multizyklon-Sauger eine konstante Luftleistung benötigen. Und dann ist da natürlich noch die gefürchtete Staubwolke beim Ausleeren...

Und was macht Miele nun anders?

Erstens haben wir uns für das sogenannte Monozyklon-Verfahren entschieden, wo die Luft nur durch einen einzigen, erheblich größeren Zyklon geführt wird. Dies ermöglicht sehr gute Reinigungsleistung bei unaufdringlicher Geräuschkulisse – und der Blizzard CX1 lässt sich komfortabel in vier Stufen regulieren. Zweitens sorgt ein mehrstufiges Filtersystem für eine besonders sorgfältige Abscheidung des Feinstaubs, so dass in dem zu leerenden Behälter nur die gröberen, weniger staubenden Partikel landen. Und drittens sind die verschiedenen Komponenten so konstruiert, dass ein vollständiges Entleeren des Staubbehälters möglich ist, ohne Hautkontakt mit dem Schmutz zu riskieren.

Dennoch: In diesem Markt treffen Sie auf langjährig etablierte Wettbewerber. Ist dieser Zug nicht längst abgefahren?

Nein, anspruchsvolle Kunden, für die Qualität, Leistung und Komfort im Vordergrund stehen, entscheiden nicht nach dem Datum des Markteintritts. Ich kann nur jeden ermuntern, sich den Blizzard CX1 vorführen zu lassen und ihn mit herkömmlichen Geräten zu vergleichen. Auf die Feedbacks freuen wir uns schon jetzt. Übrigens ist der Blizzard entwickelt und gefertigt im Miele-Werk Bielefeld – und natürlich getestet auf 20 Jahre Lebensdauer, wofür wir 45 Minuten Betrieb pro Woche sowie 5.000 Leerungen zugrunde legen.

Wenn der Blizzard beim Reinigungsergebnis und in der Handhabung so überzeugt, wie Sie es beschreiben – wird dann nicht der Sauger mit Beutel langsam überflüssig?

Auch hier ist die Antwort ein klares Nein. Beim hygienischen Ausleeren bleiben erstklassige Bodenstaubsauger mit Beutel, wie Miele sie mit sehr großem Erfolg anbietet, auch weiterhin unerreicht. Und auch bei den Messungen der Reinigungsleistung auf Teppich behält der klassische Bodenstaubsauger die Nase vorn. Demgegenüber punktet der beutellose Sauger bei den Folgekosten, und vielen Fans gefällt, dass sie das Ergebnis des Saugens im Staubbehälter sofort zu sehen bekommen. Für welche Variante man sich entscheidet, ist eine Frage der persönlichen Vorlieben, man kann fast sagen: eine Glaubensfrage. Entscheidend ist, dass Miele für seine Kunden hier wie dort hervorragende Produkte im Sortiment hat.

(576 Wörter, 4.108 Zeichen inkl. Leerzeichen)

Über das Unternehmen: Miele ist der weltweit führende Anbieter von Premium-Hausgeräten für die Produktbereiche Kochen, Backen, Dampfgaren, Kühlen/Gefrieren, Kaffeezubereitung,  Geschirrspülen, Wäsche- sowie Bodenpflege. Hinzu kommen Geschirrspüler, Waschmaschinen und Wäschetrockner für den gewerblichen Einsatz sowie Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsgeräte für medizinische Einrichtungen und Laboratorien („Miele Professional“). Das 1899 gegründete Unternehmen unterhält acht Produktionsstandorte in Deutschland sowie je ein Werk in Österreich, Tschechien, China und Rumänien. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2015/16 rund 3,71 Milliarden Euro, wovon etwa 70 Prozent außerhalb Deutschlands erzielt wurden. In fast 100 Ländern ist Miele mit eigenen Vertriebsgesellschaften oder über Importeure vertreten. Weltweit beschäftigt das in vierter Generation familiengeführte Unternehmen 18.400 Menschen, 10.300 davon in Deutschland. Der Hauptsitz des Unternehmens ist Gütersloh in Westfalen.

 

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Dr. Markus Miele, Geschäftsführender Gesellschafter der Miele Gruppe.

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