Gastronomie 2.0

Innovative Restaurantkonzepte setzen neue Maßstäbe

Sich gemütlich mit Freunden oder der Familie zum Essengehen verabreden, an der langen Tafel des Lieblingsrestaurants gemeinschaftlich speisen oder mit Arbeitskollegen das Feierabendbier im Stammlokal genießen – das ist seit Corona nur noch mit erheblichen Einschränkungen möglich. Die Folge: Lieferdienste und Take-away-Restaurants haben Hochkonjunktur. Die Gastronomiebranche muss sich umorientieren, sodass zum Teil aus der Not heraus neuartige Konzepte entstanden sind. Andere innovative Ideen bestanden bereits vorher und haben durch die aktuelle Situation einen regelrechten Aufschwung erlebt. 

 

Outdoor ist das neue Indoor

Das Schlossrestaurant & Café „Die Fasanerie“ im hessischen Eichenzell wollte seine Gäste trotz Restaurantschließung verwöhnen und lieferte sein Essen nicht wie so häufig an die Haustür, sondern an Parkbänke. Der umliegende Schlosspark bot die perfekte Kulisse für dieses ungewöhnliche Picknick und die Gäste nahmen das neue Angebot sehr gut an.

 

Slow Food Fast

Wie sieht wohl ein Restaurantbesuch in der Zukunft aus? In der Data Kitchen Berlin bekommt man einen ersten Eindruck, denn hier ist alles auf Digitalisierung ausgerichtet. Per App oder über die Website des Restaurants kann sich der Gast sein Essen aussuchen und anschließend bestellen. Zur gewünschten Zeit ist das Gericht zur Abholung aus der sogenannten Food Wall bereit, deren beschriftete Glasboxen sich nur per Smartphone öffnen lassen. Bezahlt wird natürlich vorab online.

 

Geistreich zum Hochgenuss

Die sogenannten Ghost Kitchens waren vor Corona noch ein Nischenphänomen: Restaurants ohne Gastraum und ohne Service-Personal, in denen ausschließlich gekocht wird. Zum Teil kommen sie auch ganz ohne Küche aus, denn die Zubereitung der Gerichte wird häufig in Großküchen ausgelagert. Ein ähnliches Konzept verfolgt das Unternehmen „taste&soul“, das mit mittlerweile mehr als 70 Partnerrestaurants in Deutschland, der Schweiz und England zusammenarbeitet.

 

Pop-up-Restaurant

Im Juli 2020 eröffnete der Gastronom Marcus Geßler, der bereits fünf Restaurants und eine Bar betreibt, den ersten digitalen Biergarten auf dem Lindenhofareal in Münster. Bestellt wurde nicht per Speisekarte, sondern per QR-Code. Über die Website konnte der Gast sein Gericht auswählen, das von einem der zwölf Partnerrestaurants direkt an den Biertisch geliefert wurde.