Schneller, flexibler, präziser: Miele investiert 30 Millionen Euro in den Standort Bielefeld

Bielefeld, 30. April 2015 Nr. 053/2015

Neues Innovations- und Produktionszentrum für professionelle Reinigungssysteme

Miele hat sein Bielefelder Werk grundlegend erweitert und modernisiert: Dabei spielt das neue Innovationszentrum für professionelle Reinigungssysteme (PRS) eine wesentliche Rolle, in dem alle Reinigungs- und Desinfektionsautomaten entstehen. Damit kann Miele auf Kundenwünsche noch schneller, flexibler und präziser reagieren – und die beispielhafte Qualität seiner Geräte weiter verbessern.

Knapp 30 Millionen Euro hat der Familienkonzern seit 2008 in den Bereich PRS an seinem zweitgrößten und zweitältesten Standort investiert. Die bekanntesten Produkte aus dem 1916 gegründeten Werk sind Staubsauger und Geschirrspüler für Privathaushalte. Was aber viele nicht wissen: Ein Drittel der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung entfällt auf die professionellen Reinigungssysteme. Die entsprechenden Geräte gehören zum Geschäftsbereich „Miele Professional“ und sind für den Einsatz in Gewerbebetrieben, Kliniken, Arztpraxen oder Labore vorgesehen. Produziert und entwickelt werden sie von 300 der insgesamt 1.800 Bielefelder Miele-Beschäftigten – wo gerade ein umfassender Generationswechsel stattfindet. „Ein Großteil unserer Geräte wird aktuell durch neue Baureihen ersetzt“, sagt Lutz Döhnert, der bei Miele in Bielefeld für die professionellen Reinigungssysteme verantwortlich ist.

Alle neuen Werksteile sind konsequent auf kurze Durchlaufzeiten, niedrige Bestände und hohe Produktivität ausgelegt. Tatsächlich werden Aufträge um 50 Prozent schneller erledigt. Die Lagerbestände sind um 20 Prozent niedriger als früher. Möglich wird dies durch modernste Produktionskonzepte. Um diese zu nutzen, sind allein in die neue Spülraumfertigung zehn Millionen Euro geflossen. „Dank dieser Investitionen können wir jetzt noch schneller und wirtschaftlicher arbeiten als bisher“, so Döhnert.

Durch eine schrittweise Produktivitätsverbesserung, die in enger Zusammenarbeit mit Betriebsrat und Belegschaft erreicht worden sei, lasse sich die Produktion um etwa 30 Prozent steigern. Döhnert: „Mit Blick auf die zu erwartenden Stückzahlen können wir diese zusätzlichen Kapazitäten sehr gut gebrauchen. Und sie bringen uns Vorteile für die Innovations- und  Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Standortes.“ Nicht zuletzt hatte Miele bei seinen Investitionen in die Gebäude und Fertigungseinrichtungen auch den Klima- und Ressourcenschutz im Blick: Der Energieverbrauch konnte im neuen Produktionsbereich um mehr als zehn Prozent gesenkt werden.

Die wichtigsten Eckpfeiler des neuen Produktionskonzeptes sind die enge Verbindung zwischen einer neuen Montagehalle und der komplett erneuerten Vorfertigung sowie eine flexible Automatisierung der Prozesse. Wo früher die Spülräume per Rollnaht-Verfahren verschweißt wurden, sind heute Industrieroboter im Einsatz. So schweißt zum Beispiel ein Laser die Spülraum-Nähte in einer geschlossenen Kabine zusammen, überwacht von einem Mitarbeiter aus sicherer Entfernung. Vorteil der neuen Technik: Im fertigen Spülraum ist kein Spalt mehr erkennbar – was wiederum die Grundlage für spätere, beste Reinigungsergebnisse legt. Danach werden die komplett verschweißten Spülräume von den Vakuumsaugern des nächsten Industrieroboters erfasst und automatisch in der Produktionskette weitergereicht. So lässt sich genau kalkulieren, welche Stückzahlen in welchem Zeitabstand für die Haupt- und Endmontage benötigt werden und bereitstehen.

Während Vorfertigung und Montage enger zusammenrückten, sind Fertigungslinien und Logistik jetzt konsequent getrennt. Zudem werden flexible Montagesysteme mit kurzen Rüstzeiten eingesetzt. Beides trägt dazu bei, dass Miele je nach Auftragslage Laborspüler und Reinigungs- und Desinfektionsautomaten in unterschiedlicher Zahl und von unterschiedlich vielen Mitarbeitern fertigen lassen kann. Die Produktivität sei deutlich gesteigert worden, so Döhnert. „Im Bereich der Großraumdesinfektoren ist jedes Gerät ein kundenspezifischer Einzelauftrag, der früher bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen konnte. Heute schaffen wir das in zwei Tagen.“

(533 Wörter, 4.195 Zeichen inkl. Leerzeichen)

Über das Unternehmen: Miele ist der weltweit führende Anbieter von Premium-Hausgeräten für die Produktbereiche Kochen, Backen, Dampfgaren, Kühlen/Gefrieren, Kaffeezubereitung, Geschirrspülen, Wäsche- sowie Bodenpflege. Hinzu kommen Geschirrspüler, Waschmaschinen und Wäschetrockner für den gewerblichen Einsatz sowie Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsgeräte für medizinische Einrichtungen und Laboratorien („Miele Professional“). Das 1899 gegründete Unternehmen unterhält acht Produktionsstandorte in Deutschland sowie je ein Werk in Österreich, Tschechien, China und Rumänien. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2013/14 rund 3,22 Milliarden Euro, wovon etwa 70 Prozent außerhalb Deutschlands erzielt werden. In fast 100 Ländern ist Miele mit eigenen Vertriebsgesellschaften oder über Importeure vertreten. Weltweit beschäftigt das in vierter Generation familiengeführte Unternehmen 17.660 Menschen, 10.411 davon in Deutschland. Der Hauptsitz des Unternehmens ist Gütersloh in Westfalen.

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Die erste Station in der neuen Vorfertigung des Miele-Werks Bielefeld: Hier entstehen Spülräume für Gewerbegeschirrspüler sowie Reinigungs- und Desinfektionsautomaten. Das Foto zeigt ein Spülraum-Unterteil in der so genannten Rollierstation, Ober- und Mittelteil hält der Industrieroboter im Hintergrund schon bereit. Danach geht es weiter Richtung Laserschweißkabine am hinteren, rechten Bildrand. 

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Vor dem Schweißen wird der Spülraum-Mittelteil noch zum „U“ gebogen. Dafür gibt es eine Biegemaschine, die rechts auf dem Foto zu sehen ist. 

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Zweite Station der neuen Vorfertigung: Ein Roboter legt den fertigen Spülraum auf ein Förderband, das diesen zum nächsten Produktionsschritt bringt. Am linken Bildrand ist ein Drehteller zu sehen, dem der Roboter innerhalb des Sicherheitsbereichs die einzelnen Bauteile für den Spülraum entnimmt. Außerhalb dieses Bereichs kann ein Mitarbeiter die andere Hälfte des „Tellers“ gleichzeitig neu bestücken. 

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Die komplette Spülraumfertigung auf einen Blick: Im Hintergrund sind die ersten beiden Stationen – Spülraumbildung und Komplettierung – zu sehen. Danach folgt die Passivieranlage (Mitte links), wo der Spülraum unter anderem entfettet und getrocknet wird. Anschließend gelangt er per Förderband in die Bitumenaufschmelzanlage (Mitte rechts). Hier verschmelzen in Öfen fünf Seiten des Spülraums mit Bitumen, so dass eine Schall- und Wärmeisolation erfolgt. In der Ständerschweißvorrichtung (rechts vorn) werden abschließend unter anderem Ständer und Streben mit dem Spülraum verschweißt, ehe dieser per Band an die Vormontage (links im Vordergrund) geliefert wird. Hier werden zum Beispiel oberer Sprüharm und Türdichtung angebracht – alle weiteren Arbeiten finden in der Hauptmontage statt.

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Ebenfalls neu: Die Montagelinien für Untertischgeräte, die später in Laboren, Arztpraxen und Krankenhäusern eingesetzt werden. 

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„Feinarbeit“: Ein Mitarbeiter montiert einen der neuen Miele-Laborspüler. 

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Volle Konzentration während der Montage. Je nach Auftragslage fertigen unterschiedlich viele Mitarbeiter Laborspüler und Reinigungs- und Desinfektionsautomaten in unterschiedlicher Zahl. 

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Lutz Döhnert ist bei Miele in Bielefeld für die professionellen Reinigungssysteme verantwortlich. 

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Die neue Montagehalle von oben: Hier entstehen alle neuen Laborspüler sowie Reinigungs- und Desinfektionsautomaten. 

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Die neue Halle von außen auf dem Werksgelände in Bielefeld.

 

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Das gesamte Miele-Werk Bielefeld aus der Vogelperspektive: Im westlichen Teil befindet sich das neue Innovationszentrum von Miele Professional. 

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