Mitarbeiter-Schutz auf höchstem Niveau: Miele-Wäschereitechnik im Kernkraftwerk

Gütersloh/Gundremmingen, 18. August 2020 Nr. 040/2020
  • Spezialprogramme zur Aufbereitung kontaminierter Schutzanzüge

  • Ausgelegt für mehr als 70 Tonnen Wäsche in vier Wochen

In Block C des Kernkraftwerks Gundremmingen in der Region Bayerisch Schwaben wird noch bis Ende nächsten Jahres Strom erzeugt. Wer hier arbeitet, nimmt Overalls, Überschuhe, Socken und Unterwäsche nicht mit nach Hause. Weil dort der Arbeits- und Gesundheitsschutz aller Beschäftigten höchste Priorität hat, gibt es direkt in Block C eine eigene Wäscherei – die seit Juni komplett mit Miele-Technik ausgestattet ist.

Im Technologiezentrum auf dem 30 Hektar großen Werksgelände sind Profi-Geräte von Miele schon seit längerem im Einsatz. „Die sehr positiven Erfahrungen an dieser Stelle gaben den Ausschlag, auch bei der jetzt notwendigen Investition auf die bewährte Technik zu setzen“, sagt Pressesprecherin Dr. Christina Kreibich. Die bislang eingesetzten Maschinen aus dem Jahr 1984 seien nach wie vor funktionsfähig gewesen, hätten den heute aktuellen Hygieneanforderungen allerdings nicht mehr in vollem Umfang entsprochen. Vor allem aber werde der Bedarf an hygienisch aufbereiteten Schutzanzügen und sonstiger Wäsche massiv steigen: Der Rückbau im bereits abgeschalteten Block B hat begonnen, in Block C steht er noch bevor.

„Abgesehen davon vervielfacht sich das Aufkommen im Frühsommer jeden Jahres automatisch“, erklärt die Sprecherin. Denn im Zuge der sogenannten Revision – hier wird das Kraftwerk unter behördlicher Aufsicht einmal pro Jahr einem kompletten Check-up unterzogen – gehe die gesamte Anlage für vier Wochen vom Netz, damit sie sicherheitstechnisch überprüft und mit frischem Brennstoff versorgt werden könne. Viel mehr Menschen als sonst und zahlreiche externe Fachleute seien dann vor Ort im Einsatz, um die Arbeiten in diesem besonders streng kontrollierten Bereich durchzuführen und zu überwachen. Wo normalerweise circa 270 Overalls täglich gewaschen werden, fallen in Spitzenzeiten 1.200 Overalls an – was inklusive der übrigen Textilien im vergangenen Jahr insgesamt 77 Tonnen Wäsche während der Revision ergab.

Waschmaschinen mit Wiegesockel und automatischer Dosierung

Die neue Wäscherei wurde trotz Corona pünktlich zur Revision 2020 fertig. Jetzt rotieren dort die Trommeln von drei Waschmaschinen für je 32 Kilogramm Beladung und von sechs weiteren für je 14 Kilogramm. In den Maschinen ermitteln sogenannte Wiegesockel das Gewicht der Wäsche, so dass sich Wasser und Waschmittel präzise dosieren lassen. Damit verbunden ist ein Dosiersystem, das die Waschmittel automatisch zuführt. Alle Geräte hat Miele mit neuen Programmen auf ein Spezialwaschmittel abgestimmt, das seine volle Wirkung nur in Verbindung mit vollentsalztem Wasser entfaltet. So lassen sich Kontamination, Fette und Öle zuverlässig entfernen. Im letzten Spülgang wird dann normales Trinkwasser zugeführt, da die Textilien sonst beim Tragen der Haut Salz und Feuchtigkeit entziehen würden und Benutzer mit trockener Haut rechnen müssten.

Zwei Drittel weniger Stromverbrauch durch Wärmepumpentechnik

Bei der Entscheidung für Miele zählte auch die Energieeffizienz als Argument, zumal das Kraftwerk die eigene Produktion Ende 2021 abschaltet und Strom dann zukaufen muss. Für eine deutliche Einsparung von Energie sorgen vor allem die neun Miele-Wärmepumpentrockner für je zehn Kilogramm Füllgewicht – mit zwei Dritteln weniger Energieverbrauch im Vergleich zu konventioneller Trocknertechnik. Obendrein schonen die niedrigen Programmtemperaturen die Schutzanzüge. Darüber hinaus sind die Geräte mit Filterkästen ausgestattet, die ein Eindringen von Flusen in das hauseigene Leitungssystem verhindern. In die Umgebung des Kraftwerks hätte die Trocknerluft nicht abgeleitet werden können.

Mit einer angenehmeren, tageslichtähnlichen LED-Beleuchtung und ergonomisch verstellbaren Tischen ist die Wäscherei auch an anderen Stellen optimiert worden. „Wir werden sie noch zehn bis 15 Jahre nutzen“, erklärt Pressesprecherin Kreibich, denn so lange dauere der Rückbau von Block B und C voraussichtlich. Kreibich: „Alle Beschäftigten, die zum Beispiel Wertstoffe wie Edelstahl und Beton aufbereiten, müssen auch dann in vollem Umfang geschützt werden.“

 

Über das Unternehmen: Miele ist der weltweit führende Anbieter von Premium-Hausgeräten für die Bereiche Kochen, Backen, Dampfgaren, Kühlen/Gefrieren, Kaffeezubereitung, Geschirrspülen, Wäsche- und Bodenpflege. Hinzu kommen Geschirrspüler, Waschmaschinen und Trockner für den gewerblichen Einsatz sowie Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsgeräte für medizinische Einrichtungen und Labore (Geschäftsbereich Professional). Das 1899 gegründete Unternehmen unterhält acht Produktionsstandorte in Deutschland sowie je ein Werk in Österreich, Tschechien, China, Rumänien und Polen. Hinzu kommen die zwei Werke der italienischen Medizintechnik-Tochter Steelco Group. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2018/19 rund 4,16 Milliarden Euro (Auslandsanteil rund 71 Prozent). In fast 100 Ländern/Regionen ist Miele mit eigenen Vertriebsgesellschaften oder über Importeure vertreten. Weltweit beschäftigt der in vierter Generation familiengeführte Konzern etwa 20.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 11.050 davon in Deutschland. Hauptsitz ist Gütersloh in Westfalen.

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Hochleistungs-Wäscherei: Auch die Mitarbeiter, die hier tätig sind, tragen Schutzanzüge – wie alle im Kontrollbereich von Block C im Kernkraftwerk Gundremmingen. Mit Miele-Technik wird die komplette Berufskleidung hygienisch aufbereitet. (Foto: Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH)

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Overalls, Handschuhe, Überschuhe, Unterwäsche, Handtücher: Die komplette Dienstausstattung wird an den neuen Tischen sortiert, die verstellt und den ergonomischen Bedürfnissen der Beschäftigten angepasst werden können. (Foto: Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH)

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Neun Miele-Wärmepumpentrockner sorgen dafür, dass die Abluft wiederverwendet und nicht an die Umgebung des Kraftwerks abgegeben wird – und darüber hinaus für eine günstige Energiebilanz. (Foto: Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH)

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