Die digitale Wäscherei

Mehrere Personen diskutieren über eine ausgedruckte Grafik.

Die Digitalisierung ist in Krankenhäusern, Plegeeinrichtungen und den hauseigenen Wäschereien angekommen. Auch hier hilft sie, Prozesse effizienter, sicherer und individueller zu gestalten.

Die Digitalisierung spielt überall dort ihre Stärken aus, wo man große Datenmengen erfasst und verarbeitet und so Prozesse optimieren, Ressourcen besser nutzen und somit Kosten senken kann. Das macht Pflegeeinrichtungen quasi zum idealen Einsatzgebiet. Im Internet of Things wachsen reale und virtuelle Welt immer mehr zusammen, vernetzen sich Maschinen und Services. So lassen sich auch in der Wäscherei Prozesse einfacher und Anwendungen sicherer gestalten sowie Hygienestandards optimieren. Das beginnt bereits bei der Digitalisierung der Wäscherei- Planung, bei der digitale Methoden zum Einsatz kommen. Mittlerweile liefern 3D-Raumplaner oder Virtual-Reality-Software spannende neue Möglichkeiten, digitale Gebäude, Produkte oder Szenen realistisch räumlich zu erleben. In einer Wäscherei lassen sich auf Basis dieser Raumplanung der Maschinenpark konzipieren sowie Kapazität und Wirtschaftlichkeit im Vorfeld genau ermitteln. Dies hilft den Entscheidern auch dabei, die Einsparpotenziale und Vorteile einer neuen Inhouse-Wäscherei eindeutig aufzuzeigen.

Eine Person legt ein Shirt auf einen Schreibtisch.

Waschmaschinen, die mitdenken

Auch die moderne Maschinengeneration hat die Digitalisierung „verinnerlicht“. Die digitale Vernetzung ermöglicht permanente Datenauswertung und Qualitätskontrolle, was den gesamten Textilhygiene-Prozess transparent und wirtschaftlich gestaltet und eine Individualisierung des Prozesses ermöglicht. Die vollautomatischen Dosiersysteme sind auf die Bedürfnisse der Einrichtung anzupassen, erleichtern dank individueller Programmsteuerungen die Arbeit in der Wäscherei und senken den Verbrauch. Sensoren erkennen und erfassen die Menge der Wäsche und stimmen den Ressourcenverbrauch auf die jeweilige Beladung ab. Maschinen mit eigenen Hygiene- und Desinfektionsprogrammen helfen mit, Hygienestandards zu optimieren, sparen Zeit und entlasten das Personal. Dosierrechner-Apps helfen bei der manuellen Dosierung und beim Erstellen von Waschmittelplänen. Die automatische Benachrichtigung, wenn das Waschmittel zur Neige geht, senkt den administrativen Aufwand. Im Wäschetrockner messen und überwachen Sensoren laufend den gewünschten Trocknungsgrad der Wäsche. Somit ist punktgenaue Trocknung gewährleistet. Das schont Kosten und Textilien gleichermaßen.

Vorausschauende Wartung

Die von den Maschinen erfassten Diagnosedaten ermöglichen eine genaue Kontrolle und Prognose über die Auslastung der Waschmaschinen, über Störungen, Energieverbrauch oder Abbrüche von Waschgängen. So lassen sich Optimierungspotenziale in der Waschküche erkennen und in Zusammenarbeit sogar über Fernwartung problemlos umsetzen. Hinweise zu Störungen landen dank digitaler Vernetzung direkt beim Techniker, noch bevor die Wäscherei selbst davon erfährt. Die Predictive Maintenance, eine Kernkomponente von Industrie 4.0, spielt im Service eine zunehmend wichtige Rolle. Bei diesem vorausschauenden Ansatz werden Maschinen und Anlagen proaktiv gewartet, um Ausfallzeiten niedrig zu halten. Das Verfahren nutzt dafür von Sensoren erfasste Messwerte und Diagnosedaten.

Stoff wird mit Hilfe einer Maschine bedruckt.

Intelligente Wäsche

Auch in der Wäschelogistik kommen intelligente Lösungen und leistungsfähige Identifikationssysteme zum Einsatz – angefangen bei der Wäscheverwaltungssoftware bis hin zu scanbaren Barcode-Etiketten und RFID-Transpondern von Anbietern wie THERMOTEX. Die RFID-Nahfeldtechnologie erlaubt das Tracken von Wäschestücken über eingebrachte Transponder. Jedes mit einem RFID-Chip versehene Textil erhält eine eindeutige Identifikationsnummer. Mithilfe einer Datenbank kann die Historie des Wäscheteils abgerufen und es eindeutig dem Besitzer zugeordnet werden. Somit ist der komplette, „gechippte“ Wäschebestand für die Einrichtung transparent, was wiederum eine Kostenersparnis bedeutet, da der Wäscheschwund enorm reduziert wird. Über diese Lösung hinaus geht WaschSoft der TransferTech GmbH: Das Programm speziell für Wäschereien bildet in seinem Funktionsumfang die wesentlichen Kernprozesse ab und umfasst auch Möglichkeiten zur Dokumentation und Warenverfolgung. Die Software hilft bei der Abwicklung der Wäscheaufträge und unterstützt dabei ebenfalls Barcodes und Transponderchips. Eine individuell programmierbare „ Wäschetastatur“ – ähnlich einer Warenkasse – erleichtert die schnelle und fehlerfreie Auftragserfassung. Zusätzlich werden das Management aller Ressourcenverbräuche sowie eine Dokumentation der erfolgten Waschprozesse möglich. So ist nachweisbar, dass eine erfolgreiche Desinfektion der Wäsche stattgefunden hat.

Von solchen Lösungen profitieren nicht nur die Pflegeeinrichtungen und Wäschereien, sondern auch die Bewohner: Gerade für alte oder demente Personen bedeutet die eigene, vertraute Wäsche ein Stück Heimat und trägt wesentlich zu ihrem Wohlbefinden bei. Und so kann die digitale Transformation und deren Technik den Menschen helfen, sei es Bewohnern oder Pflegekräften.