Winzige Übeltäter

Sie sind immer unter uns, jedoch bleiben sie häufig unentdeckt: Viren, Bakterien und Pilze sind allgegenwärtig und manche von ihnen verursachen ernsthafte Krankheiten. Wir stellen sechs häufig auftretende Erreger vor.

Clostridium difficile

  • Krankheitsbild: akute Darmentzündung
  • Art: Stäbchenbakterium, sporenbildend
  • Symptome: Durchfall, Fieber, Bauchkrämpfe 
  • Infektionsweg: Von Mensch zu Mensch und über kontaminierte Gegenstände werden die Sporen aus dem Stuhl übertragen.
  • Ansteckungsrisiko: Ansteckend und besonders umweltresistent. Bricht vor allem durch eine geschwächte Darmflora aus, z. B. durch Antibiotika-Einnahme.
  • Die Reinigung und das Einhalten der Hygiene-Richtlinien sind die wichtigsten Maßnahmen gegen das Bakterium.

MRSA

  • Abkürzung für: Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus 
  • Auch bekannt als: Multiresistenter Erreger
  • Besonderheiten: MRSA besiedelt den Nasenvorhof, Rachen und die Leistengegend, meist unauffällig. Dringt er jedoch über großflächige Wunden in den Körper ein, kann er schwere Infektionen, Abszesse, Lungenentzündungen oder Sepsis auslösen.
  • Infektionsweg: Von Mensch zu Mensch über Tröpfchen- und Hautkontakt oder über kontaminierte Gegenstände
  • Ansteckungsrisiko: Vor allem bei einem schwachen Immunsystem ansteckend, z. B. bei chronischen Erkrankungen, hohem Alter oder bei Langzeitaufenthalten im Heim. Auch das Personal kann damit infiziert oder kolonisiert werden.
  • MRSA-positive Bewohner können am Gemeinschaftsleben teilnehmen, wenn entsprechende Schutzmaßnahmen für empfängliche Mitbewohner eingehalten werden.

Influenza

  • Krankheitsbild: Grippe
  • Art: Orthomyxoviridae
  • Symptome: Plötzlicher Beginn mit Fieber, Schüttelfrost, Hals-, Muskel- und Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, seltener Übelkeit oder Erbrechen sowie Durchfall
  • Infektionsweg: Von Mensch zu Mensch, vor allem beim Niesen und Husten (Tröpfcheninfektion), auch über Kontakt mit kontaminierten Gegenständen
  • Ansteckungsrisiko: Hoch ansteckend, vor allem für Senioren, Schwangere und chronisch Erkrankte
  • An Influenza erkrankte Heimbewohner sollten sieben Tage ab Symptombeginn im Einzelzimmer untergebracht werden. Bei Betreten des Zimmers empfiehlt sich Schutzbekleidung.

Adenoviren

  • Krankheitsbild: Ansteckende Bindehautentzündung
  • Art: DNA-haltige Viren
  • Symptome: Schwellung und Rötung der Augenbindehaut, Juckreiz und Tränenfluss
  • Infektionsweg: Von Mensch zu Mensch über Schmier-, manchmal auch Tröpfcheninfektion, über verunreinigte Gegenstände
  • Ansteckungsrisiko: Hochgradig ansteckend. Der Erreger kann auf Oberflächen mehrere Wochen überleben.
  • Erkrankte Personen dürfen Hygieneartikel wie Handtücher oder Waschlappen in jedem Fall nur separat benutzen.

Noroviren

  • Krankheitsbild: Magen-Darm-Grippe
  • Art: Caliciviridae
  • Symptome: Durchfall, Erbrechen, Schmerzen und Mattigkeit
  • Infektionsweg: Von Mensch zu Mensch durch Tröpfchenaufnahme nach schwallartigem Erbrechen, über verunreinigte Gegenstände durch Handkontakt mit kontaminierten Flächen, über verunreinigte Nahrungsmittel
  • Ansteckungsrisiko: Hoch ansteckend, vor allem für Kinder unter fünf Jahre und für ältere Personen über 70 Jahre
  • Schon beim ersten Verdacht auf Noroviren müssen Schutzmaßnahmen eingeleitet werden, ohne das Laborergebnis abzuwarten. Betroffene Bewohner müssen in einem Zimmer mit eigenem WC untergebracht werden.

Mykosen

  • Auch bekannt als: Pilzinfektion
  • Art: Haut- und Schimmelpilze, Hefepilze
  • Symptome: Juckreiz, Belag auf Schleimhäuten, evtl. Ausfluss
  • Infektionsweg: Durch Kontakt mit Pilzsporen oder als Folge einer Antibiotikatherapie
  • Ansteckungsrisiko: Je nach Art sind vor allem Menschen mit einem schwachen Immunsystem betroffen.
  • Bei Betroffenen sollten die Hygieneartikel täglich gewechselt werden, zudem ist eine Therapie mit Antimykotika hilfreich. Pilze mögen zudem keine höheren Temperaturen.